Müssen Sie wirklich ein neues Bewerbungsfoto machen lassen, nur weil Sie nach dem Friseurbesuch anders aussehen? Eine neue Frisur verändert zwar das Aussehen, aber inwieweit ist sowas bei einer Bewerbung und für Ihr Bild im Lebenslauf relevant?

Was, wenn der Friseurbesuch zwischen dem Verschicken der Bewerbung und dem Vorstellungsgespräch liegt? Typische Fragen rund um die Frisur, die sich in der Bewerbungsphase ergeben.

Hilfe! Wo ist das Foto?

Sie befinden sich gerade mitten in der Bewerbungsphase und wollen die ersten Bewerbungen losschicken. Da fällt Ihnen plötzlich ein, dass Sie noch ein Foto beifügen sollten. Hektisch durchsuchen Sie die Wohnung nach den alten Bewerbungsfotos, die Sie irgendwann mal bei einem Fotografen gemacht haben.

Tatsächlich findet sich ein Foto, das sich für die Bewerbungen eignen würde und auf dem Sie sogar noch ganz passabel aussehen.
Das Problem ist allerdings, dass Sie nicht mehr im Entferntesten aussehen, wie die Person auf dem Bild. Denn zwischen dem vorliegenden Bewerbungsfoto und dem aktuellen Look liegen nicht nur ein paar Monate, sondern auch ein ziemlich drastischer Friseurbesuch.

Aber müssen Sie nach dem Friseurbesuch direkt wieder viel Geld für professionelle Bewerbungsfotos ausgeben? Sollten Sie vielleicht bei Ihrem Look bleiben, bis Sie eine neue Anstellung haben?

2018 – Neuer Look & neue Bewerbungsfotos?

Spontane Typveränderungen sind gerade bei Frauen sehr beliebt. Besonders leicht geht das mit einer Veränderung der Haare. Ein kurzer Besuch beim Friseur und schon sehen Sie komplett anders aus. Endlich haben Sie im Jahr 2018 den Schritt zum modernen Long Bob gewagt oder eine völlig neue Haarfarbe ausprobiert!

So ein Schritt kann rein optisch eine drastische Veränderung darstellen und einen völlig neuen Menschen aus Ihnen machen. Erwartet ein Personaler aufgrund des Fotos in der Bewerbung eine Frau mit blondem Pferdeschwanz, doch eine Frau mit rotgefärbtem Kurzhaarschnitt erscheint zum Bewerbungsgespräch, sorgt das für Verwirrung.

Dieser denkt womöglich, er hat eine ganz andere Bewerberin vor sich oder fälschlicherweise eine andere Bewerbungsmappe mitgenommen. In jedem Fall würde das erste Kennenlernen beim Vorstellungsgespräch holprig beginnen und der so wichtige erste Eindruck darunter unnötig leiden.

Haben Sie Ihre Haare hingegen ein kleines Stück abgeschnitten oder nur ein paar blonde Strähnchen färben lassen, sollte das im Bewerbungsgespräch kein großes Problem sein. Solange Sie der Person auf dem Foto noch sehr ähnlich sehen, ist nicht unbedingt eine neue Aufnahme vonnöten.

Aktualität des Fotos für den neuen Job

Es ist in jedem Fall ratsam, bei Bewerbungen ein möglichst aktuelles Foto auszuwählen. Allgemein sollte kein Foto genommen werden, das älter als 12 Monate ist. Diesen Zeitraum können Sie als grobe Orientierung nehmen. Ratsam ist eine Erneuerung des Fotos beim professionellen Fotografen jedoch immer dann, wenn das aktuelle Aussehen merklich von den Bildern abweicht.

Dies gilt bei sehr verändernden Frisuren ebenso wie bei einer gewissen Zeit, die seit der letzten Bilder verstrichen ist. Sind wir mal ehrlich: Sie tun sich keinen Gefallen damit, wenn Sie ein Bewerbungsfoto mitschicken, auf dem Sie zwar noch jung und faltenlos aussehen, die Überraschung beim Vorstellungsgespräch dann jedoch eher negativ ausfällt.

Wenn der Friseurbesuch zwischen Bewerbung und Vorstellungsgespräch liegt

Die ganzen Empfehlungen nutzen nichts, wenn der Besuch beim Friseur nach dem Abschicken der Bewerbung erfolgt. Wenn es nur um Spitzenschneiden oder kleine Veränderungen geht, brauchen Sie sich um Ihr Foto überhaupt keine Sorgen zu machen. Wenn es jedoch um große Veränderungen der Haare geht, gilt es auf mögliche Fragen der Personaler oder Komplikationen vorbereitet zu sein.

Tipps für mögliche Antworten:

Das Gegenüber blickt merklich irritiert – zusammengekniffene Augen, gerunzelte Stirn.

  • „Guten Tag Herr/Frau XY, vielleicht erkennen Sie mich nicht gleich, ich trage einen neuen Haarschnitt. Schön, Sie kennen zu lernen.“

Das Gegenüber fragt ganz direkt, ob Sie anders aussehen oder eine neue Frisur tragen.

  • „Ja, das haben Sie gut erkannt. Ich fühle mich sehr wohl so.“ – Danach in ein anderes Thema überleiten. Oder: „Ganz genau, ich habe mich optisch etwas verändert.“

 

Mit Sicherheit sollte die neue Frisur beim Vorstellungsgespräch keinen zu großen thematischen Anteil haben, deshalb ist es ratsam, auf mögliche Irritationen bei Ihrem Gegenüber zu achten.

Gibt es keine Anzeichen oder eine Frage zu Ihrem Aussehen, lassen Sie die optische Veränderung am besten unthematisiert. Sollte dem Personaler die Verwunderung jedoch ins Gesicht geschrieben stehen, können Sie die Situation beim ersten Kontakt gut mit einer der oben genannten Sätze entkrampfen.

Im Hinterkopf sollten Sie als Bewerber immer folgendes behalten: Es geht im Bewerbungsgespräch nicht um Ihr Aussehen, sondern darum, einen guten Eindruck zu machen und mit Ihren Fähigkeiten zu glänzen